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Drei Alben des Frühjahrs, auf die man sich freuen kann, und eins, das schon da ist.

Leise und zaghaft hat es sich angekündigt, dann aber zuverlässig den Weg in die Gehörgänge aller Redaktionen von Stereogum bis ZEIT ONLINE gefunden: Carrie & Lowell, das neue, sehr autobiographische Album von Sufjan Stevens, der sich im Unterschied zu groß produzierten Vorgängern wie The Age of Adz hier fast ausschließlich auf sanfte Gitarren und seine unverkennbare Singstimme verlässt, die zerbrechlich klingt wie nie. Anspieltipp: Der Titeltrack „Carrie & Lowell“.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=tTj2jBe4XfU]

 

Mit Pomp und Überproduktion dagegen kennen sich Best Coast aus – da war der Wechsel zum Majorlabel keine Überraschung. Für Mai ist California Nights angekündigt, der Titeltrack legt noch einmal eine Schicht Gitarrenwände über den Sound des Vorgängers The Only Place. Phil Spector lässt grüßen; freilich hörenswert macht auch das neue Material die dieser Band so eigene Mischung aus Inhaltsleere und hochhausgroßem Pathos.

https://vimeo.com/120504672

 

Über den Sound definieren sich natürlich auch Thee Oh Sees sehr stark als Tüftler in den Sixties-Psych-Rock-Laboren und paranoid-schizophrenem Textgut. Mutilator Defended At Least ist da schon ein vielversprechender Albumtitel (ET ebenfalls Mai), das Artwork (siehe oben) lässt Bedrohliches erahnen. Als Vorbote wurde „Web“ ins (pun intended) Web versandt; zufriedenstellend schon einmal der wieder etwas rauere Sound, nachdem beim letzten Album Drop fast schon so etwas wie eine Produktion zu erahnen war.

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Die Mischung macht’s: Garage/Indiewurzeln und das richtige Händchen fürs Hymnische findet man bei Katie Crutchfields alias Waxahatchee in trefflichster Kombination. Ihr kommendes Album Ivy Tripp ist, wenn man den bereits geleakten Stücken folgen darf, ein konsequenter Schritt in Richtung Weiterentwicklung und Perfektionierung eines unwiderstehlichen Musikkonzepts – nur zu schade, dass wieder einmal Plattenlabel/Rechtverwerter deutschen Hörern einen Strich durch die Rechnung machen, was den Vorabstream angeht: Der ist (via NPR/NME) in ganz Nordamerika und Europa hörbar – nur wieder einmal in this region nicht.

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