Die Band Slint hat eine tragische Geschichte: Zwei Alben aufgenommen, psychische Probleme der Bandmitglieder führten zu einer frühen Auflösung, dann zwischenzeitlich eine Reunion, aber was bleibt ist das, den einhelligen Kritiken zufolge, alles überstrahlende Album Spiderland.
Post-Rock, Post-Hardcore? Eine Kategorisierung dieses spröden, disharmonischen Sounds fällt schwer. Von Gesang kann kaum die Rede sein, über die nur sechs ausgedehnten Stücke hinweg ist es oft nur der gemurmelte Gesang von Brian McMahan, der etwas Struktur gibt: Sei es ein Bericht von der Begnung mit einer Hellseherin auf einem Jahrmarkt in „Breadcrumb Trail“ oder eine Verarbeitung des Gedichts „The Rime of the Ancient Mariner“ von Samuel Taylor Coleridge im Album-Closer „Good Morning, Captain“, bei dem es auch durchaus McMahan durchaus auch einmal ins Screamen gerät.
Spiderland ist eine beunruhigende Hörerfahrung, die Atmosphäre düster, bedrohlich – aber für seine Zeit ein recht einzigartiges Beispiel, dessen Einflüsse sicht erst in den Folgejahren bemerkbar machen sollten. Am ehesten vergleichbar vielleicht noch mit Bands wie Bastro, die wie Slint aus Louisville, Kentucky kommen und die sonst eher für Jazz und Bluegrass bekannte Stadt zu einem Fixpunkt für Rockmusik der eher experimentalen Art machen.