Peter Kurzeck macht es richtig: Er schreibt nicht mehr. Er lässt schreiben. Zumindest sein letztes Buch Vorabend diktierte er im Frankfurter Literaturhaus einer ganzen Armada von freiwilligen Aufschreibern.

Hat auch seine praktischen Seiten, gerade bei einem Seitenumfang ab 1.000 aufwärts und ohne falsche Bescheidenheit: „Ich habe mir vorgenommen, mein Zeitalter aufzuschreiben. Jetzt ist es noch wie eine Landkarte, die erst entsteht, oder ein Puzzle.“

Und da Peter Kurzeck am liebsten selber erzählt, sei an dieser Stelle einfach mal das schon im März erschienene Hörbuch Unerwartet Marseille empfohlen, das man sich auszugsweise hier anhören kann:

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Um zum eigentlichen Thema zu kommen: Peter Kurzecks Bücher erscheinen ja im sehr feinen Stroemfeld Verlag, der auch die nicht genug zu lobende historisch-kritische Kafka-Ausgabe herausbringt. Der einzige Nachteil: Da der Stroemfeld Verlag jedes Buch auch sehr schön bindet, war das Lesen von Peter Kurzeck bislang auch immer eine Frage des Geldbeutels.

Da ist es schon eine Meldung wert, dass der Fischer Taschenbuch Verlag jetzt damit begonnen hat, die Romanfolge über „das alte Jahrhundert“, deren vorläufig letzter Band ja der voluminöse Vorabend war, ins erschwingliche Softcover-Segment zu heben. Da fällt das Puzzlen gleich viel leichter. Also bei der nächsten Zugreise: Auf den Kurzeck-Stapel in der Bahnhofsbuchhandlung achten!

Peter Kurzeck: Übers Eis/Als Gast. Fischer Taschenbuch Verlag, ab 26. September 2012, 9,99/10,99 €