Nach dem Großbrand in einem Außenlager der Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft, kurz LKG (die Branchenpresse berichtete), sind nun erste Schäden (vgl. hier, hier und nun auch hier) bekannt geworden.

Es hat sich herausgestellt: Für die betroffenen Verlage ist das nicht nur ein großes Unglück, sondern eine reelle wirtschaftliche Bedrohung, zehntausende von Büchern wurden vernichtet. In vielen Fällen wird in absehbarer Zeit wohl eine Versicherung zur Schadensbegrenzung einspringen, fest steht aber: Um den Verlust der Lagerbestände zu verkraften und die immensen Druckkosten für Neuauflagen zu zu stemmen, müssen die Verlage nun tief in die Tasche greifen.

Der einfachste Weg, jetzt als Leser zu helfen, ist der Buchkauf. The Daily Frown stellt daher eine Liste aller Verlage zur Verfügung, deren Bücher den Flammen zum Opfer gefallen sind, jeweils mit aktuellem Programmüberblick. Die Liste wird laufend ergänzt.

UPDATE (26.04.2012): Andreas Platthaus nimmt sich der Brandkatastrophe in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an und findet deutliche Worte: „Das ist der größte Bücherverlust auf einen Schlag in Deutschland seit den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs.“ Währenddessen hat das Intro Magazin mit Vanessa Wieser vom MILENA Verlag gesprochen: „Verlag in Flammen“. Am 21. April berichtete außerdem das rbb inforadio in der Sendung Quergelesen und sprach mit Katharina Wagenbach und Heinrich von Berenberg. Danke für den Link!

UPDATE (23.04.2012): Einer aktuellen Meldung zufolge können zumindest die 60 Prozent der Verlage, die bei der LKG über die Allianz versichert sind, aufatmen: „Das Versicherungsunternehmen hat eine Deckungszusage für den Schaden gegeben, der beim Brand von Lagerhallen am 5. April in der Nähe von Leipzig entstanden war.“

NEU: ars vivendi (Cadolzburg)

AvivA Verlag (Berlin)

NEU: Berenberg Verlag (Berlin)

NEU: Eulenspiegel Verlagsgruppe (Berlin)

NEU: Folio Verlag (Bozen/Wien)

NEU: Friedenauer Presse (Berlin)

Gmeiner Verlag (Meßkirch)

Jung und Jung Verlag (Salzburg)

NEU: Lehmstedt Verlag (Leipzig)

NEU: mare verlag (Hamburg)

Milena Verlag (Wien)

NEU: Mono Verlag (Wien)

Sutton Verlag (Erfurt)

Verbrecher Verlag (Berlin)

NEU: Verlag Antje Kunstmann (München)

Hinweis: Die Liste kann über die Schaltflächen unter diesem Beitrag geteilt werden! Ergänzungen willkommen!

9 Antworten zu „Eilmeldung: Verlage in Not“

  1. Avatar von Andreas Ströbel

    Im Namen des Suttons Verlag ein herzliches Dankeschön für die Solidaritätsadresse.
    Allerdings vemittelt die Darstellung so den teilweise völlig falschen Eindruck, dass die hier genannten Titel betroffen wären – hier sind aber sogar Titel genannt, die erst im Herbst erscheinen.

    Wäre toll, wenn sich das korrigieren ließe!

    1. Avatar von Fabian Thomas

      Vielen Dank für die Rückmeldung! Generell ist die Liste ja als Vorschlag für Buchkäufe gedacht und umfasst nicht zwingend die Titel, die von dem Brand betroffen sind. Gerne ersetze ich aber Titel, die noch nicht erschienen sind, mit solchen, die man direkt kaufen kann. So ist es ja auch gedacht!

  2. […] Das schreiben etwa der Verbrecherverlag, der mindestens 25.000 Bücher verloren hat, oder Aviva. Man kann die betroffenen Verlage jetzt am allerbesten unterstützen, indem man ihre aktuellen Titel kauft. Welche Verlage das sind, und welche Titel man beispielsweise kaufen könnte, ist hier schön aufgelistet. […]

  3. Avatar von shehadistan

    Reblogged this on shehadistan und kommentierte:
    Find ich gut.